Dirigent Adam Fischer, Principal Conductor der Düsseldorfer Symphoniker, engagiert sich weit über die Musik hinaus: Seit Jahren tritt er als leidenschaftlicher Verfechter von Freiheit und Menschenrechten auf. Der Menschenrechtspreis der Tonhalle geht auf seine Initiative zurück und wird seit 2016 jedes Jahr an eine Person oder eine Organisation verliehen, die sich im besonderen Maße für die Menschenrechte einsetzt.
Der Menschenrechtspreis 2019 geht an die Initiative „Praxis ohne Grenzen“, vertreten durch Dr. med. Uwe Denker aus Bad Segeberg, der 2010 die erste Praxis ohne Grenzen Deutschlands gegründet hat. Mittlerweile gibt es vergleichbare Praxen und Ambulanzen im ganzen Bundesgebiet, die kostenlos ärztliche Nothilfe für mittellose Patienten leisten. Nicht oder nicht ausreichend krankenversicherte Kranke jeder Nationalität werden ohne Diskriminierung kostenlos medizinisch beraten und behandelt. Alle Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig, die Praxis finanziert sich allein durch Spenden.
Adam Fischer sagte beim Pressegespräch zur Bekanntgabe des diesjährigen Preisträgers: „Gesundheit ist ein Menschenrecht. Ich bewundere sehr, was Dr. Denker mit seiner Praxis ohne Grenzen leistet und hoffe, dass die Initiative durch unsere Auszeichnung eine größere Aufmerksamkeit bekommt.“ Dr. Uwe Denker umschrieb seine Arbeit mit einer einprägsamen Metapher: „Im Grunde ist das Gesundheitssystem in Deutschland ein Luxusschiff. Aber wir von der Praxis ohne Grenzen arbeiten unter Deck, und da ist ein Leck, da dringt Wasser ein. Dieses Leck muss dringend gestopft werden – nicht morgen oder übermorgen, sondern sofort!“
Der Menschenrechtspreis 2019 wird feierlich im Rahmen des fünften Menschenrechtskonzerts am Sonntag, 5. Mai 2019 um 11:00 Uhr in der Tonhalle an Dr. Uwe Denker verliehen. Adam Fischer dirigiert die Düsseldorfer Symphoniker und den Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf. Auf dem Programm stehen Joseph Haydns Kantate „Der Sturm“ und Johannes Brahms’ 1. Symphonie.
Adam Fischer trifft jedes Jahr persönlich die Auswahl des Preisträgers. Bislang wurden die Organisation Ärzte ohne Grenzen (2016), das Flüchtlingscamp Kara Tepe auf der griechischen Insel Lesbos (2017) und der amerikanische Investor George Soros (2018) mit dem Menschenrechtspreis ausgezeichnet. Soros ließ das Preisgeld der Real Pearl Foundation zukommen, einer Stiftung, die in Ungarn kunstpädagogische Projekte mit Kindern aus Roma-Familien durchführt.
Der Menschenrechtspreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Tonhalle gestiftet.