so wie die große Symphonie dieses Konzerts die Grundfesten der Tonhalle erschüttern wird, so erschütternd ist ihre Aktualität. Schostakowitsch schrieb sie vor fast 70 Jahren, seit 50 Jahren ist er tot. Die Elfte wurzelt sehr konkret in der Geschichte und in seiner Gegenwart. Doch wie kaum ein anderer Komponist vermochte es Schostakowitsch, Erlebtes ins Überzeitliche und Grundsätzliche zu transformieren. Seine hochemotionale Musik ist immer auch ein Akt der Aufklärung, deren Dringlichkeit nie aufhört – und der wir in diesen Zeiten wieder besonders bedürfen. Beethoven ist der Urahne solch eines Komponierens, das eine Meinung hat.
Bei Michael Sanderling liegt dieses Konzertprogramm in denkbar besten Händen: Er hat Beethoven und Schostakowitsch tief durchdrungen und maßstabsetzende Einspielungen sämtlicher Symphonien von beiden vorgelegt. Freuen Sie sich auf ein berauschendes Konzert mit Botschaft.