Klarinetten-Legende Sabine Meyer findet sich für die Kammermusik-Reihe der Tonhalle mit zwei weiteren Klassik-Stars zusammen: dem Cellisten Daniel Müller-Schott und dem Pianisten Bertrand Chamayou. Die exquisiten Triopartner präsentieren am 30. Oktober ein Programm mit markanter Handschrift: In drei Schritten geht es von der Blütezeit der Klassik zur frühen Moderne. Beethovens rasanter Weg vom Schüler Haydns zum Zeitgenossen der Zukunft dringt ebenso ins Ohr wie die Logik, mit der die späte Romantik zu neuen Ufern strebte. Das Konzert beginnt mit Beethovens „Gassenhauer“-Trio, gefolgt von seiner späten Cello-Sonate. Die beiden Werke trennen Welten: Hier der verspielte Genießer, dort der Visionär, der die Stimmen im ausgedünnten Satz frei durch den Raum wandern lässt. Zemlinskys Trio d-moll beweist schließlich, dass der Komponist dies alles – und vor allem Brahms – mit der Muttermilch eingesogen und leidenschaftlich weitergedacht hat.
Sabine Meyer gilt weltweit als führende Klarinetten-Virtuosin und Grande Dame unter den heutigen Solisten auf diesem Instrument. In mehr als dreißig Jahren führten sie ungezählte Konzerte sowie Rundfunk- und Fernsehauftritte in alle Musikzentren Europas sowie nach Brasilien, Israel, Kanada, China und Australien, nach Japan und in die USA. Sie war Solo-Klarinettistin bei den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan und gastierte als Solistin bei den weltweit führenden Orchestern, von den Wiener Philharmonikern über das Chicago Symphony Orchestra bis zum London Philharmonic Orchestra. Sabine Meyer ist es zu verdanken, dass die Klarinette, oft als Soloinstrument unterschätzt, das Konzertpodium zurückerobert hat. Ihre besondere Zuneigung gehört der Kammermusik. In vielfältigen Zusammensetzungen hat sie unter anderem mit Künstlern wie Heinrich Schiff, Gidon Kremer, Fazil Say, dem Hagen Quartett, dem Tokyo String Quartet sowie dem Modigliani Quartett musiziert.
Auch Daniel Müller-Schott zählt zu den Weltbesten seines Fachs. Der Cellist ist auf allen wichtigen internationalen Konzertpodien zu hören. Er studierte bei Walter Nothas, Heinrich Schiff und Steven Isserlis. Neben der Aufführung der großen Cellokonzerte ist Daniel Müller-Schott die Entdeckung unbekannter Werke und die Erweiterung des Cello-Repertoires ein besonderes Anliegen – Sir Andre Previn und Peter Ruzicka haben ihm Cellokonzerte gewidmet.
Über Bertrand Chamayou schrieb die französische Tageszeitung „Le Figaro“, er sei gesegnet mit einer „musikalischen Intelligenz und Gewandheit, über die nur wahrhaftig großartige Pianisten verfügen“. Er gilt als einer der wichtigsten französischen Künstler in der internationalen Musikszene und beherrscht ein umfangreiches Repertoire. Als Kammermusiker konzertierte Chamayou bereits mit Renaud und Gautier Capuçon, Sol Gabetta und dem Quatuor Ebène. Seine Einspielung von Ravels Gesamtwerk für Solo-Klavier wurde 2016 mit dem ECHO Klassik für die beste solistische Einspielung des Jahres ausgezeichnet.
Karten kosten 19 bis 39 Euro, Ermäßigungen für Schüler, Auszubildende und Studierende