Mit der Neunten Beethovens und der Ersten Schuberts sollte er in der Vorsaison beginnen: unser großrahmiger Zyklus der gegenläufig angeordneten Symphonien der beiden Wiener Antipoden. Aber mit den aufgrund von Corona reduzierten Orchesterbesetzungen auf dem Podium war dies nicht zu verwirklichen, so dass der Beethoven-Schubert-Zyklus mit anderen Werken begonnen werden musste. Nun können Adam Fischer und die Düsseldorfer Symphoniker dieses Programm endlich auf die Bühne bringen – und die Sternzeichen-Konzerte am 14., 16. und 17. Januar 2022 sind mittlerweile die dritte Etappe einer langen Reise durch die Köpfe und die Herzen zweier Komponisten-Genies. Wie schon der international beachtete und preisgekrönte Mahler-Zyklus werden auch die Schubert-Symphonien während der Konzerte aufgenommen und auf CD gebannt.
Schuberts frühen Symphonien, vor allem seiner ersten, die er bereits im Alter von 16 Jahren schrieb, merkt man noch sehr die Nachfolge zu Werken Joseph Haydns und vor allem Wolfgang Amadeus Mozarts an. Sie erobert die symphonische Form im Sturm und braucht den Vergleich mit Mozarts späten Werken nicht zu scheuen. Deutlich ist die Kraft eines jungen Komponisten im Aufbruch zu spüren.
Dagegen hat kaum ein Werk der symphonischen Literatur eine so breite und vielschichtige Rezeptionsgeschichte entfaltet wie Ludwig van Beethovens weltberühmte Neunte, seine letzte vollendete Symphonie. Sie gilt als Höhepunkt von Beethovens kompositorischem Schaffen, erstmalig setzte er in einer Symphonie die menschliche Stimme ein. Die Wirkung des Werks reicht weit über den musikalischen Bereich hinaus; es hat Dichter, Schriftsteller und bildende Künstler inspiriert. Leonard Bernstein führte die Neunte beispielweise Ende 1989 kurz nach dem Mauerfall in Berlin mit hochkarätigen Musikerinnen und Musikern aus aller Welt auf und dirigierte sie einmal im Osten und einmal im Westen der Stadt. Im Finale textete er Schillers Ode „Freude schöner Götterfunken“ kurzerhand um und ersetzte die „Freude“ durch das Wort „Freiheit“.
Beethovens Vertonung von „Freude schöner Götterfunken“ ist als Europa-Hymne zum Leitmotiv für Frieden und Völkerverständigung geworden. Das Autograph der 9. Symphonie ist seit 2001 UNESCO-Weltdokumentenerbe.
Tickets: 59 bis 19 Euro, 50 % Ermäßigung für Auszubildende und Studierende, Schülerinnen und Schüler 7 Euro