Frühling, Sommer, Herbst und Winter in Musik gesetzt: Haydns Oratorium beschreibt die Natur und das Bauernleben im Laufe der Jahreszeiten.
Haydn wuchs selbst auf dem Dorf auf, erlebte von klein auf die Symbiose von Mensch und Natur im Wechsel der Jahreszeiten und unter dem Einfluss des Wetters. Als er 1790 nach England kam, fiel dies mit den Anfängen der Industrialisierung zusammen. Hört man die »Jahreszeiten« vor diesem Hintergrund, könnte man meinen, der Komponist erahnte bereits den bevorstehenden Klimawandel. Als habe Haydn gewusst, dass die Natur, wie er sie in seinem Werk in genialer Weise beschrieb, in dieser Form nicht mehr lange Bestand haben wird.
Die Düsseldorfer Symphoniker und ihr Principal Conductor Adam Fischer widmen das »Jahreszeiten«-Sternzeichen daher zum Klimakonzert um – wohl kaum ein anderes Werk eignet sich besser dazu. Etwas, das seit Jahrtausenden Bestand hatte, gerät in Bewegung: Nachweislich verschieben sich durch die Erderwärmung die Jahreszeiten. Frühling, Sommer und Herbst beginnen immer früher, Winter werden immer kürzer - mit teils dramatischen Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt. Die »Rettung der Jahreszeiten« ist daher ein erklärtes Ziel des Klimaschutzes.
Seit Mai 2021 sind die Düsseldorfer Symphoniker Mitglied des Vereins »Orchester des Wandels«, der sich für Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb einsetzt. Gemeinsam mit über 30 weiteren Orchestern aus allen Regionen Deutschlands haben sie es sich auf die Fahnen geschrieben, klimaschädliche Emissionen des Kulturbetriebs zu senken, den eigenen Arbeitsalltag so nachhaltig wie möglich zu gestalten und beim Publikum Bewusstsein für das Thema Klimaschutz zu wecken – unter anderem mit jährlichen Klimakonzerten, Projekten für Artenschutz und Biodiversität, der CO2-Kompensation von Konzertreisen und gemeinsamen Aktionen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die zum Klimawandel forschen.
Die »Jahreszeiten«-Konzerte der Düsseldorfer Symphoniker am 9., 11. und 12. Dezember werden von verschiedenen Aktionen begleitet – unter anderem wird Dirigent Adam Fischer einen Baum unweit der Tonhalle pflanzen, in einem StarTalk vor Konzertbeginn gibt eine führende Wissenschaftlerin des Deutschen Klima-Konsortiums Einblick in die Klima- und die Klimafolgenforschung, Orchestermitglieder stellen grüne Projekte wie die »Schokofahrt« vor. Details werden noch bekannt gegeben.
Tickets: 19 bis 59 Euro, 50 % Ermäßigung für Auszubildende und Studierende, Schülerinnen und Schüler 7 Euro