Das Eröffnungskonzert des diesjährigen Schumannfestes ist ein in jeder Hinsicht besonderes musikalisches Juwel: Schumanns »Genoveva« erstrahlt in neuem Glanz. Der Komponist Robert Schumann ist vor allem für seine Klaviermusik und Liederzyklen bekannt, doch er hat auch eine einzige, heute nur noch selten aufgeführt Oper geschrieben: »Genoveva« (op. 81) erzählt die packende Geschichte der Gräfin von Brabant, die durch Standhaftigkeit ihr Leben, ihre Ehe und ihre Ehre rettet. Die Oper zeigt Schumanns unnachahmliches Talent für musikalische Seelenmalerei.
Das Helsinki Baroque Orchestra bringt dieses Meisterwerk als Eröffnungskonzert des Schumannfestes in einer spannenden Neuinszenierung auf die Bühne der Tonhalle. Unter der Leitung von Dirigent Aapo Häkkinen und in Zusammenarbeit mit dem Arnold Schönberg Chor präsentiert das Orchester die Oper erstmals auf historischen Instrumenten. Für das exzellente Solistenensemble konnten Carolyn Sampson in der Titelrolle der Genoveva, Marcel Beekman (Golo), Johannes Weisser (Siegfried) und Marie Seidler (Margaretha) verpflichtet werden. Der szenische Aspekt des Werks wird durch Kristiina Helins Visualisierung zum Leben erweckt, die Schumanns faszinierenden Farben und musikalischen Texturen zusätzliche Tiefe verleiht. Die Besetzung wird vervollständigt durch Yorck Felix Speer (Hidulfus), Cornelius Uhle (Drago), Marcell Krokovay (Balthasar) und Zacharias Galaviz (Kaspar).
Schumanns »Genoveva« zeichnet sich durch eine Fokussierung auf die Musik als zentrales Element der Oper aus, was sie auch heute noch interessant und relevant macht. Die dramatische Handlung, die sich um Liebe, Verrat und Erlösung dreht, bietet reichlich Gelegenheit für emotionale Momente und lyrische Ausdruckskraft. In einer Zeit, in der das Opernrepertoire ständig erweitert und neu interpretiert wird, ist es erfrischend, ein selten gespieltes Werk wie »Genoveva« wiederzuentdecken. Die Kombination aus Schumanns musikalischem Genie und der herausragenden Interpretation durch das Helsinki Baroque Orchestra, den Arnold Schönberg Chor und das Solistenensemble macht diese Aufführung zu einem Muss für alle Musikliebhaber.
Vor der Aufführung hält Dr. Sabine Lichtenstein, Musikwissenschaftlerin von der Universiteit van Amsterdam, in der Rotunde einen Vortrag mit dem Titel: »Warum Oper? Warum Genoveva?«
Tickets: 19 bis 59 Euro, 50 % Ermäßigung für Auszubildende und Studierende, Schülerinnen und Schüler 7 Euro