Béla Bartók sagte einmal sinngemäß, dass die Werke eines Menschen viel genauer über seine Passionen und über bedeutsame Ereignisse seines Lebens erzählen, als es jede Biografie könnte. Sein zweites Streichquartett entstand mitten im Ersten Weltkrieg. Lebensgesättigt fließen die volksmusikalischen Funde seiner Forschungsreisen in die Musik, die am Ende nur noch Trauer ist. Schubert schrieb sein C-Dur-Quintett, eines der größten Mysterien der Kammermusik, wenige Wochen vor seinem Tod. Davon, und von vielem mehr, erzählt die Musik.
Das Hagen Quartett zählt zu den besten Ensembles unserer Zeit und wurde zum »Gipfel der Musikalität« (Die Presse) erklärt. Seit fast vier Jahrzehnten konzertiert es auf der ganzen Welt und hat eine beeindruckende Diskographie mit fast fünfzig Einspielungen vorzuweisen. Das in Salzburg ansässige Quartett feierte 2021 bereits sein 40-jähriges Bestehen. Neben seinen atemberaubenden Auftritten zeichnet sich das Ensemble auch durch seine Herangehensweise an das Quartettspiel aus: Der Fokus des Hagen Quartetts liegt einzig und allein auf der Musik, die es macht, was sich im enormen Erfolg der Gruppe widerspiegelt. In den vergangenen Saisons trat das Quartett in den wichtigsten Musikmetropolen der Welt auf, darunter gab es mehrere Konzerte in der Wigmore Hall und der Cité de la Musique, reiste nach Amsterdam, um das Erste Biennale Streichquartett-Festival des Concertgebouw zu eröffnen, nach Asien für eine Tournee, die drei Auftritte in Tokio beinhaltete, und arbeitete an Programmen zusammen mit Sol Gabetta und Jörg Widmann. Außerdem wurde eine lang erwartete Brahms-Aufnahme mit dem Pianisten Kirill Gerstein bei Myrios Classics veröffentlicht.
Für das Konzert in der Tonhalle mutiert das Hagen Quartett zum Quintett und wird das Schubert-Streichquintett gemeinsam mit der jungen österreichischen Cellistin Julia Hagen spielen. Natürlichkeit und Wärme, Vitalität und der Mut zum Risiko: solche Vorzüge werden regelmäßig genannt, wenn von Julia Hagens Spiel die Rede ist. Die gebürtige Salzburgerin, die heute in Wien lebt, überzeugt als Solistin mit Orchester ebenso wie im Rezital mit Klavier oder in zahlreichen Kammermusikkonstellationen an der Seite prominenter Partner. Die 28-Jährige verbindet technische Souveränität mit hohem gestalterischem Anspruch und einer unmittelbar kommunikativen Musizierhaltung. Julia Hagen ist die Gewinnerin des Credit Suisse Young Artist Awards 2024. Der Preis beinhaltet ein Konzert mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Christian Thielemann im Rahmen des Sommer-Festivals in Luzern. Zu den weiteren Höhepunkten ihrer Saison 2023/24 gehören u. a. Konzerte mit der Dresdner Philharmonie unter Krzysztof Urbański, dem Orquesta Sinfónica Nacional de Colombia (Jonathan Bloxham), Orquesta Nacional de España (Giovanni Antonini), Kristiansand Symphony Orchestra (Julian Rachlin) und der Kammerakademie Potsdam (Paul McCreesh). Zudem kehrt sie zum Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Andrés Orozco-Estrada zurück und gibt ihr Debüt beim Orchestre Philharmonique de Radio France unter Mirga Gražinytė-Tyla mit Konzerten in der Philharmonie de Paris sowie dem Wiener Musikverein.
Dienstag, 14. Mai 2024, 20:00 Uhr
Tickets: 19 bis 43 Euro, Studierende, Auszubildende und Schüler*innen 50 % Rabatt in den Preisgruppen 1 bis 3, 8 € in den Preisgruppen 4 und 5