Adam Fischer ist ein politisch engagierter Künstler, der leidenschaftlich für Freiheit und Menschenrechte eintritt. Der Erste Konzertdirigent der Düsseldorfer Symphoniker zeichnet jedes Jahr im Rahmen eines feierlichen Konzerts eine Person oder Organisation aus, die sich in besonderem Maße für die Menschen- und Bürgerrechte einsetzt. Der mit 10.000 Euro dotierte Menschenrechtpreis der Tonhalle wird 2025 bereits zum zehnten Mal verliehen und wird vom Freundeskreis der Tonhalle und der Stadtsparkasse Düsseldorf gestiftet.
Für dieses Jubiläum hat Adam Fischer ein traumschönes Programm mit Werken von Brahms zusammengestellt. Die Wahl fiel nicht von ungefähr auf diesen Komponisten: Freiheit war ein zentraler Wert in Brahms' Leben und Werk. So lehnte er etwa festgelegte kirchliche oder staatliche Auftragskompositionen ab und bestand darauf, unabhängig zu bleiben. Sein Einsatz für künstlerische Freiheit kann als eine frühe Form von Engagement für die Freiheit des Individuums gesehen werden – ein Kernelement der Menschenrechte. Zum Auftakt des Menschenrechtskonzerts am 19. Januar ist die schwelgerische »Tragische Ouvertüre« zu hören, in der Brahms seinem melancholischen Gemüt freien Lauf ließ und dennoch unter den Tränen zu lächeln scheint. Hauptwerk des Konzertprogramms ist Brahms‘ 4. Symphonie, die einen Musikkritiker und Zeitgenossen an einen dunklen Brunnen erinnerte: »Je länger man hineinschaut, desto mehr und hellere Sterne glänzen uns entgegen.«
Der Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf 2025 geht an Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann aus Berlin. Hassoun hat palästinensische Wurzeln, Hoffmann ist deutscher Jude. Die beiden gehen seit dem 7. Oktober mit ihrem Trialog-Projekt gemeinsam an Schulen in ganz Deutschland, um mit jungen Menschen über den Nahostkonflikt, Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus zu sprechen. Sie möchten palästinensisches und jüdisches Leben und Leid sichtbar machen und zeigen, dass beides gleichzeitig anerkannt werden kann. In einem geschützten Raum bringen sie unterschiedliche Perspektiven zusammen und fördern Verständnis und Dialog, um ihre Botschaft von Menschlichkeit und eines friedlichen Miteinanders zu vermitteln.
Menschenrechtskonzert
Sonntag, 19. Januar 2025, 11:00 Uhr
Tickets: 19 – 65 Euro, Studierende, Auszubildende und Schüler*innen 50 % Rabatt in den Preisgruppen 1 – 3, 8 Euro in den Preisgruppen 4 und 5