Sjaella
Die gemeinsamen Wurzeln reichen in ein Alter zurück, in dem Emotionen ungehindert fließen dürfen. Alle Verbundenheit ist stark, aller Genuss grenzenlos. Sjaella ist die Seele der Frauen, die gemeinsam auf der Bühne stehen und ihren kindlichen Erfahrungsraum nicht verloren haben. In diesem nährt sich Gemeinschaft von Spiel und individueller Stärke. Da sind Bewegung, Sprache, Geräusch und Klang, Körper, Fokus und gemeinsamer Atem. Die Einheit all dessen ist es, was Sjaella erleben und geben möchte. Im Jahr 2005 begann eine Entdeckungsreise, die die Künstlerinnen mittlerweile durch die ganze Welt führt. Sjaella hat seit Jahren einen festen Platz in der universalen Vokalmusik-Szene, konzertiert im Rahmen renommierter Festivals und wurde mit ersten Preisen zahlreicher Wettbewerbe ausgezeichnet. Konzertreisen führten das Ensemble zuletzt nach Südafrika, Belgien, Spanien und Norwegen. Jede Reise, jede Begegnung mit internationalen Kunstschaffenden öffnet für Sjaella neue Türen, hinter denen sich musikalische Räume und Gedankenwelten auftun. Die sechs jungen Frauen sehen ihren Auftrag darin, vermeintlich Bekanntes zu durchdenken, neue Klänge zu finden und alles in einen künstlerischen Kontext zu bringen. So ist das 2021 bei Outhere Music erschienene Album Origins wie das Leben selbst: ein Zyklus, bestehend aus vielen kleineren, deren Verbindung sich erst in ihrer Gesamtheit erschließt.
Quartonal
Quartonal wurde 2006 von vier ehemaligen Mitgliedern der Chorknaben Uetersen gegründet und zählt heute zu den besten klassischen Vokalensembles Deutschlands.
Das Quartett mit Mirko Ludwig (Tenor), Florian Sievers (Tenor), Christoph Behm (Bariton) und Sönke Tams Freier (Bass) deckt mit seinem Repertoire einen Großteil des Spektrums ab, welches die internationale A-cappella-Literatur für ihre Besetzung hergibt: Renaissance-Madrigale, Werke der Romantik und zeitgenössische Kompositionen, teilweise speziell für Quartonal geschrieben, gehören ebenso zu ihrem Repertoire wie Close Harmony und Pop-Arrangements. Besondere Aufmerksamkeit widmet das Ensemble dem Volkslied und im Besonderen Volksliedern in plattdeutscher Sprache.
2010 konnte das junge Quartett beim Deutschen Chorwettbewerb in Dortmund den 1. Preis in der Kategorie »Vokalensembles« gewinnen und wurde mit dem Prädikat »mit hervorragendem Erfolg teilgenommen« ausgezeichnet. 2012 gewann Quartonal beim »Internationalen A-cappella-Wettbewerb« Leipzig und beim renommierten Wettbewerb »Tolosako Abesbatza Lehiaketa« in Tolosa (Spanien) jeweils den begehrten Publikumspreis sowie mehrere Jurypreise.
Eine rege Konzerttätigkeit führte das Ensemble bereits in alle Teile Deutschlands sowie nach Frankreich, Polen, die Slowakei, Italien und Spanien und zu zahlreichen Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Rheingau Musik Festival, dem MDR Musiksommer, der Internationalen A-cappella-Woche Hannover und den Meraner Musikwochen.
Im Herbst 2013 erschien die erste Quartonal-CD bei Sony Classical. Für ihr Debütalbum haben die vier Sänger Musik englischer Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts aufgenommen.
Schlichte Volksliedbearbeitungen stehen im Kontrast zu spätromantischen Raritäten wie Alec Rowleys Meereszyklus »Full Tide«, außerdem finden sich u. a. Werke der bekannten Engländer Ralph Vaughan Williams und Arthur Sullivan. Drei Weltersteinspielungen spannen schließlich den Bogen ins 21. Jahrhundert: Philip Lawson, Graham Lack und Thomas Hewitt Jones komponierten neue Werke für Quartonal – Letzterer schrieb das spätere Titelstück der CD, »Another Way«.
Gesangstexte
Kurt Nystedt: Peace I leave with you
Text: Johannes 14,27
Peace I leave with you, my peace I give unto you: not as the world giveth, give I unto you. Let not your heart be troubled, neither let it be afraid.
Den Frieden lasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht!
Rudolf Mauersberger: Wie liegt die Stadt so wüst
Text: Klagelieder Jeremiae
Wie liegt die Stadt so wüst, die voll Volks war.
Alle ihre Tore stehen öde.
Wie liegen die Steine des Heiligtums
vorn auf allen Gassen zerstreut.
Er hat ein Feuer aus der Höhe
in meine Gebeine gesandt und es lassen walten.
Ist das die Stadt, von der man sagt,
sie sei die allerschönste, der sich
das ganze Land freuet.
Sie hätte nicht gedacht,
daß es ihr zuletzt so gehen würde;
sie ist ja zu greulich heruntergestoßen
und hat dazu niemand, der sie tröstet.
Darum ist unser Herz betrübt
und unsere Augen sind finster geworden:
Warum willst du unser so gar vergessen
und uns lebenslang so gar verlassen!
Bringe uns, Herr, wieder zu dir,
daß wir wieder heimkommen!
Erneue unsere Tage wie vor alters.
Herr, siehe an mein Elend!
Albert de Klerk: Pater noster
Pater noster, qui in caelis es
sanctificetur nomen tuum.
Veniat regnum tuum.
Fiat voluntas tua,
sicut in caelo,
et in terra.
Panem nostrum supersubstantialem da nobis hodie.
Et dimitte nobis debita nostra,
sicut et nos dimisimus debitoribus nostris.
Et ne inducas nos in temptationem,
sed libera nos a malo
Quia tuum est regnum et potestas et gloria
in saecula
Amen.
Vater unser im Himmel!
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
Thomas Jennefelt: An die Hoffnung
Text: Friedrich Hölderlin
O Hoffnung! Holde, gütig geschäftige!
Die du das Haus der Trauernden nicht verschmähst,
Und gerne dienend, Edle! zwischen
Sterblichen waltest und Himmelsmächten,
Wo bist du? wenig lebt' ich; doch atmet kalt
Mein Abend schon. Und stille, den Schatten gleich,
Bin ich schon hier; und schon gesanglos
Schlummert das schaudernde Herz im Busen.
Im grünen Tale, dort, wo der frische Quell
Vom Berge täglich rauscht, und die liebliche
Zeitlose mir am Herbsttag aufblüht,
Dort, in der Stille, du Holde, will ich
Dich suchen, oder wenn in der Mitternacht
Das unsichtbare Leben im Haine wallt,
Und über mir die immerfrohen
Blumen, die blühenden Sterne, glänzen,
O du des Äthers Tochter! erscheine dann
Aus deines Vaters Gärten, und darfst du nicht,
Ein Geist der Erde, kommen, schröck' , o
Schröcke mit anderem nur das Herz mir.
Eric Whitacre: hope, faith, life, love
hope, faith, life, love
dream, joy, truth, soul
Hoffnung, Glaube, Leben, Liebe
Traum, Freude, Wahrheit, Seele
Benjamin Britten: Advance Democracy
Text: Randall Swingler
Across the darkened city,
The frosty searchlights creep,
Alert for the first marauder,
To steal upon our sleep.
We see the sudden headlines,
Float on the muttering tide,
We hear them warn and threaten
And wonder what they hide.
There are whispers across tables,
Talks in a shutter’d room.
The price on which they bargain
Will be a people’s doom.
There’s a roar of war in the factories,
and idle hands on the street,
And Europe held in nightmare
By the thud of marching feet.
Now sinks the sun of surety,
The shadows growing tall
Of the big bosses plotting
Their biggest coup of all.
Is there no strength to save us?
No power we can trust,
Before our lives and liberties
Are powder’d into dust.
Time to arise Democracy
Time to rise up and cry
That what our fathers fought for
We’ll not allow to die.
Time to decide!
Time to resolve divisions,
Time to renew our pride,
Time to burst our house of glass!
Rise as a single being
In one resolve arrayed:
Life shall be for the people
That’s by the people made.
Über die verdunkelte Stadt
gleiten die kalten Suchscheinwerfer
Als Weckruf für den ersten Rumtreiber,
Sich in unserem Schlafe heranzuschleichen.
Wir sehen die abrupten Schlagzeilen,
die auf einer murmelnden Strömung fließen,
wir hören sie warnen und drohen,
und fragen uns, was sie verbergen.
Es wird über Tische hinweg geflüstert,
es wird hinter verschlossenen Türen gesprochen.
Der Preis, um den verhandelt wird,
wird der Untergang eines Volkes sein.
In den Fabriken herrscht der Lärm des Krieges,
und Muße/untätige Hände auf der Straße,
Und Europa wird in einem Albtraum gehalten,
durch das Donnern der marschierenden Füße.
Jetzt sinkt die Sonne der Sicherheit,
die Schatten weiten sich aus,
Der Verschwörung der großen Herrscher,
zu ihrem größten Coup.
Gibt es keine Kraft, die uns bewahren kann?
Keine Macht, der wir vertrauen können?
Bevor unsere Leben und Freiheiten
Pulverisiert werden.
Es ist an der Zeit, die Demokratie zu erheben
Es ist an der Zeit aufzustehen und zu schreien.
All das, wofür unsere Väter gekämpft haben,
dürfen wir nicht sterben lassen.
Es ist an der Zeit sich zu entscheiden!
Es ist an der Zeit Spaltungen zu überwinden,
Es ist an der Zeit unseren Stolz zu erneuern,
Es ist an der Zeit aus unserem Glashaus auszubrechen!
Erhebt euch als Einzelne,
In einer Entschlossenheit aufgereiht:
Das Leben soll für die Menschen bestimmt sein,
So haben sie es selbst bestimmt.
Fredrik Sixten: Peace in Our Time
Text: Martin Luther King
Darkness cannot drive out darkness;
only light can do that.
Hate cannot drive out hate;
only love can do it.
Dunkelheit kann die Dunkelheit nicht besiegen,
nur das Licht kann es.
Hass kann den Hass nicht besiegen,
nur die Liebe kann es.
David Timm: Refugees
Text: Brian Bilston
They have no need of our help
So do not tell me
These haggard faces could belong to me
Should life have dealt a different hand
We need to see them for who they really are
Chancers and scroungers
Layabouts and loungers
With bombs up their sleeves
Cut-throats and thieves
They are not
Welcome here
We should make them
Go back to where they came from
They cannot
Share our food
Share our homes
Share our countries
Instead let us
Build a wall to keep them out
It is not okay to say
These are people just like us
A place should only belong to those who are born there
Do not be so stupid to think that
The world can be looked at another way.
Sie brauchen keine Hilfe
Also erzählt mir nicht:
Diese hageren Gesichter könnten zu mir gehören
Hätte das Leben eine andere Wendung genommen
Wir müssen sie so sehen wie sie wirklich sind
Schmarotzer und Speichellecker
Tagediebe und faule Säcke
Mit Bomben im Versteck
Halsabschneider und Dreck
Sie sind nicht
Willkommen
Wir sagen:
Zurück dahin, wo sie hergekommen sind!
Sie können nicht
Unser Essen teilen
Unsere Häuser teilen
Unsere Länder teilen
Wir müssen stattdessen
Eine Mauer bauen, um sie draußen zu halten
Es ist nicht richtig, zu sagen:
Das sind Leute wie wir
Ein Ort gehört nur denen, die dort geboren sind
Seid nicht so dumm, zu denken
Die Welt kann anders betrachtet werden
(von unten nach oben zu lesen)
Christian Lahusen: Komm Trost der Welt
Text: Joseph von Eichendorff
Komm, Trost der Welt, du stille Nacht!
Wie steigst du von den Bergen sacht,
Die Lüfte alle schlafen,
Ein Schiffer nur noch, wandermüd,
Singt übers Meer sein Abendlied
Zu Gottes Lob im Hafen.
O Trost der Welt, du stille Nacht!
Der Tag hat mich so müd' gemacht,
Das weite Meer schon dunkelt,
Laß ausruhn mich von Lust und Not,
Bis daß das ew'ge Morgenrot
Den stillen Wald durchfunkelt.
Ola Gjeilo: Sacred Light
Come, my way, my truth, my life:
Such a way, as gives us breath.
Such a truth, as ends all strife;
and such a life, as killeth death.
Come, my light, my feast, my strength:
Such a light, as shows a feast.
Such a feast, as mends in length.
Such a strength, as makes his guest.
Come, my joy, my love, my heart:
Such a joy, as none can move.
Such a love, as none can part.
Such a heart, as joyes in love.
Komm‘, mein Weg, meine Wahrheit, mein Leben:
Solch ein Weg, der uns Atem gibt.
Solch eine Wahrheit, die allen Streit beendet,
und solch ein Leben, dass den Tod tötet.
Komm‘, mein Licht, mein Fest, meine Stärke:
Solch ein Licht, das ein Fest erleuchtet,
solch ein Fest, das in Länge wächst,
solch eine Stärke, die dessen Gast ist.
Komm‘, meine Freude, meine Liebe, mein Herz:
Solche Freude, die niemand kann erlöschen,
solche Liebe, die niemand kann zertrennen,
solch ein Herz, das sich an Liebe freut.
Arvo Pärt: Da pacem, Domine
Text: Hymne aus dem 6. Jhdt.
Da pacem, Domine, in diebus nostris
Quia non est alius
Qui pugnet pro nobis
Nisi tu Deus noster.
Verleih uns Frieden gnädiglich,
Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten,
denn du, unser Gott, alleine.
Fredrik Sixten: Peace
Text: Johannes 14,27
Peace I leave with you, my peace I give unto you: not as the world giveth, give I unto you. Let not your heart be troubled, neither let it be afraid.
Den Frieden lasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht!